Einleitung
Verantwortung entsteht da, wo man Wirkung hat.
Unternehmen tragen Verantwortung. Für das, was sie herstellen, ebenso wie für das, was ihr Handeln in der Welt bewirkt. In einer Zeit, in der ökologische Belastungsgrenzen sichtbar sind, soziale Fragen immer dringlicher werden und technologische Umbrüche zugleich neue Lösungen bieten wie auch verlangen, fragen wir uns: Was tragen wir bei? Wo stehen wir im Weg? Was können wir besser machen?
Diese Fragen begleiten uns als Unternehmen, als Arbeitgeber und als Teil einer Gesellschaft im Wandel.
Auf dieser Website möchten wir offenlegen, wie wir Verantwortung verstehen, wo wir Fortschritte machen und wo wir noch am Anfang stehen. Hier teilen wir mit Ihnen Zahlen, Erfahrungen und Maßnahmen – und die Haltung, die all dem zugrunde liegt. Eine Haltung, die wir kontinuierlich weiterentwickeln und durch unser Handeln sichtbar machen wollen. Denn erst unsere Taten zeigen, wie ernst es uns ist.
Warum wir berichten
Mit unserem Rebranding 2022 haben wir unseren Anspruch im Claim „Sustainability in motion“ sichtbar gemacht. Er bringt auf den Punkt, was uns antreibt: Nachhaltigkeit ist kein Ziel, das man irgendwann erreicht, sondern ein Weg, der ständiger Bewegung bedarf.
Nachhaltigkeit verlangt, ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung miteinander zu verknüpfen in Entscheidungen, Prozessen und im Umgang mit Menschen. Es erfordert Orientierung, Anpassung und manchmal auch den Mut, neu zu beginnen.
Wir haben uns auf diesen Weg gemacht, im Wissen, dass er nicht geradlinig verläuft. Er fordert immer
wieder neue Entscheidungen, verlangt, Fehler zuzulassen, Rückschritte zu reflektieren und mit Unschärfen
umzugehen. Nicht, weil uns das genügt, sondern weil wir überzeugt sind: Verantwortliches Handeln
entsteht in der Realität – nicht auf dem Reißbrett.
Unsere Gesellschaft braucht verlässliche Akteure, die nicht nur auf kurzfristige Effekte setzen, sondern
langfristig tragfähige Lösungen entwickeln. Diesem Anspruch wollen wir uns stellen – mit Offenheit,
Lernbereitschaft und dem Bewusstsein, dass wir noch vieles besser verstehen und gestalten können.
Was wir uns vornehmen
Wir beginnen. Wir zeigen, wo wir heute stehen und machen transparent, wo wir weiterarbeiten, dazulernen und Fragen nachgehen, auf die es noch keine einfachen oder abschließenden Antworten gibt.
Vier Grundprinzipien leiten unser Handeln:
- Langfristige Wertschöpfung
- Nachvollziehbare Entscheidungen und offene Kommunikation
- Respekt im Umgang – intern wie extern
- Kontinuierliches Lernen und gemeinsames Weiterentwickeln
Nur wenn Unternehmen bereit sind, ihre Verantwortung ernsthaft zu reflektieren, mit anderen zu teilen und daraus konkrete Schritte abzuleiten, entsteht Fortschritt, der über das eigene Geschäftsmodell hinaus Wirkung entfalten kann.
Eine Einladung
Dieser Bericht versteht sich somit nicht als Leistungsbilanz, sondern als Einladung: zum Dialog, zur Einordnung, zur Mitgestaltung.
Wir sind überzeugt: Nachhaltige Entwicklung entsteht dort, wo Menschen gemeinsam Verantwortung übernehmen – und bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen, auch wenn der Weg noch nicht vollständig ausgeleuchtet ist.
So lesen Sie diesen Bericht:
Den Ausgangspunkt bildet unsere EcoVadis-Bewertung, die wir als erstes Messinstrument genutzt haben. Sie hat uns geholfen, eine Standortbestimmung vorzunehmen und sowohl Stärken als auch Lücken sichtbar zu machen.
Mittelfristig wollen wir diese erweitern, um internationale Standards wie GRI oder ESRS erfüllen zu können.
Die grundlegende Struktur folgt aber dem ESG Reporting und gliedert unseren Bericht entsprechend in die drei Kapitel:
- Environment (Umwelt- und Klimaschutz): Emissionen, Energie, Ressourcenverbrauch, Abfall
- Social (soziale Verantwortung): Mitarbeitende, Diversität, Arbeitssicherheit, Menschenrechte, Gesellschaft
- Governance (Unternehmensführung & Integrität): Transparenz, Compliance, ethische Richtlinien, Risikomanagement, Aufsichtsstrukturen.
Jedes Kapitel wird wiederum unterteilt in Policy, Action und Result (P-A-R), basierend auf der Evaluationsmethode von EcoVadis.
- Policy (Politik/Richtlinie): Unsere Leitlinien, Ziele und Selbstverpflichtungen
- Action (Maßnahmen): Was wir konkret tun, um diese Ziele zu erreichen
- Result (Ergebnisse): Welche messbaren Resultate wir bislang erzielt haben
Veröffentlichung des Berichtes: September 2025
Social
Ein Unternehmen ist nicht nur das, was es produziert, sondern auch das, was es ermöglicht.
Soziale Verantwortung zeigt sich nicht in Broschüren, sondern in der Frage, wie Menschen im Unternehmen wirken, wachsen und geschützt sind. Es geht um Sicherheit. Um faire Bedingungen. Und um Räume, in denen Unterschiedlichkeit kein Hindernis ist, sondern ein Potenzial.
Wer Verantwortung ernst nimmt, betrachtet Arbeitsbedingungen nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Grundlage für Leistungsfähigkeit, Zugehörigkeit und langfristige Wertschöpfung.
Arbeits- und Menschenrechte bedeuten für uns, Verantwortung zu übernehmen – für unsere Beschäftigten ebenso wie für alle Menschen entlang unserer Lieferkette. Es geht um Schutz, Respekt und Teilhabe: Werte, die international verankert und für uns verbindlich sind.
Dafür braucht es Aufmerksamkeit, Beteiligung und die Bereitschaft, auf Unterschiede einzugehen: körperlich, kulturell, sozial.
Dieses Kapitel zeigt, wie soziale Verantwortung bei Vossloh Rolling Stock verankert ist.
Und wie wir gemeinsam daran arbeiten, diese Räume weiterzuentwickeln: Schritt für Schritt, mit offenem Blick für das, was funktioniert – und das, was fehlt.
Policy – Unser Selbstverständnis
Faire Arbeitsbedingungen und respektvolles Miteinander sind für uns nicht verhandelbar.
Unser Unternehmen – wie jedes andere – lebt von den Menschen, die es tragen und gestalten. Ihre Leistung verdient Schutz, Wertschätzung und Teilhabe.
Formale Grundlage dafür bilden Tarifverträge (Manteltarif, Entgeltrahmen) und umfassende Betriebsvereinbarungen. Sie sichern faire Bedingungen für Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz, Mitbestimmung, Vorsorge, Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung.
All das kann nur in einer Kultur funktionieren, in der ein offenes Wort möglich ist. Auch dann, wenn es unbequem wird. Daran arbeiten wir, denn nur wer gehört wird, kann mitgestalten.
Über unseren Einkaufsrahmenvertrag stellen wir sicher, dass auch unsere externen Partner diese grundlegenden Standards einhalten.
Action – Konkrete Maßnahmen
Arbeitsschutz & Gesundheit
Zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit haben wir ein umfassendes Arbeitsschutz- und Vorsorgesystem etabliert. Es basiert auf Betriebsvereinbarungen, dem Betriebliche Gesundheitsmanagement Handbuch und konkreten Maßnahmenplänen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst Prävention, Gesundheitsförderung und eine kontinuierliche Evaluation, dokumentiert im Jahresbericht und ergänzt durch eine Maßnahmenmappe. Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen gehören ebenso dazu wie die Dokumentation von Unfällen. Die Ergebnisse fließen in konkrete Verbesserungen ein, während die Unfallstatistik systematisch erfasst und regelmäßig ausgewertet wird.
Beteiligung & Kultur
Um eine offene und resonanzstarke Unternehmenskultur zu fördern, haben wir 2025 die Formate Building Bridges und Bright Ideas ins Leben gerufen. Mit ihnen schaffen wir Räume, in denen Mitarbeitende nicht nur gehört, sondern beteiligt werden: anonym, vertraulich und mit eigenen Verbesserungsvorschlägen.
Building Bridges ermöglicht den direkten Dialog mit der Geschäftsführung, Bright Ideas macht daraus konkrete Veränderungen im Alltag. Beide Formate fördern eine Kultur, in der Feedback willkommen ist und Initiative geschätzt wird. Wer mitdenken darf, gestaltet mit – und wer Wirkung erlebt, gewinnt Vertrauen.
Entwicklung & Förderung
Wir bieten strukturierte Weiterbildungsangebote, die auch über den Tarifvertrag zur Qualifizierung geregelt sind. Darüber hinaus fördern wir mit unserem High-Potential-Programm NextGen Rail Leaders gezielt besonders talentierte Mitarbeitende durch individuelle Entwicklungspläne.
Neben weiteren vielfältigen Angeboten für unsere Mitarbeitenden bieten wir eine spezielle Leistung für die Unterstützung in unverschuldeten finanziellen Notlagen an, den MaK Hilfsverein.
Rechte & Schutz
Das Recht auf Teilhabe und Mitbestimmung setzen wir um durch regelmäßige Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretung und dem Betriebsrat, der bei Vossloh Rolling Stock einen besonders hohen Stellenwert einnimmt.
Der Schutz vor Diskriminierung und Belästigung ist in einem eigenen Berichtsformat dokumentiert, das Vorfälle systematisch erfasst und die ergriffenen Präventions- und Bearbeitungsmaßnahmen nachvollziehbar macht.
Ergänzend steht Beschäftigten das Beschwerde- und Hinweisgebersystem offen, über das Missstände anonym und vertraulich gemeldet werden können – ohne Benachteiligungen befürchten zu müssen.
Quellen:
Result – Erste Ergebnisse
Arbeitsschutz & Gesundheit
Im Jahresbericht Arbeitsschutz ist dokumentiert, dass 2024 vielfältige Maßnahmen umgesetzt wurden, darunter Sicherheitsunterweisungen für Mitarbeitende, regelmäßige Betriebsbegehungen und Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses (ASA) – einem Gremium, das Arbeitgeber, Betriebsrat, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte zusammenbringt, um den Arbeitsschutz kontinuierlich zu verbessern.
Besonders stolz sind wir darauf, dass Vossloh Rolling Stock seit Jahren regelmäßig mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet – so auch 2024. In dieser externen Analyse wurden wir in mehreren Bereichen als „überdurchschnittlich“ oder „gut“ bewertet – unter anderem in den Kategorien Führung, Kultur und Arbeitsschutz. Mit 94 von 100 Punkten erreichten wir die Exzellenz-Kategorie und zählen damit zu den besten Unternehmen in Deutschland im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Beteiligung & Kultur
Zu den beiden Projekten Building Bridges und Bright Ideas können wir bisher noch keine belastbare Aussage treffen da sie noch nicht lang genug laufen. Ab dem nächsten Berichtsjahr wollen wir hierzu Daten ausweisen – unter anderem Anzahl der eingereichten Vorschläge, Umsetzungsquote sowie Häufigkeit vertraulicher Feedbacks.
Rechte & Schutz
Prozentualer Anteil der Frauen in der Top-Managementebene: 17% (10 männliche, 2 weibliche Führungskräfte)
Im gesamten Unternehmen gehören rund 6 % der Beschäftigten Minderheiten oder benachteiligten Gruppen an.
Über das Hinweisgebersystem wurden im letzten Berichtszeitraum zwei konkrete Verdachtsmeldungen aufgenommen, dokumentiert und nachverfolgt.
Quellen: